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Ein schneller Snack aus dem Drive-in, Kaffee to-go von der Tankstelle oder für manche auch die obliga­to­rische Kippe: Auf einer langen Autofahrt ist die Verpflegung das A und O. Aber wohin mit dem Müll, der dabei entsteht? Das Letzte, was man machen sollte, ist das Fahrer­fenster herun­ter­zu­kurbeln, um den Abfall hinaus­zu­werfen. Denn wer hierbei erwischt wird, muss mit drasti­schen Strafen rechnen.

Müll aus dem Auto werfen: Rücksichtslosen Autofahrern drohen bis zu 100.000 Euro Bußgeld
Stari Vrac / shutterstock.com

17.000 Tonnen illegaler Müll pro Jahr

Laut dem Bundes­ver­kehrs­mi­nis­terium werden jährlich allein im deutschen Autobahnnetz 17.000 Tonnen Müll rechts­widrig entsorgt. Besonders proble­ma­tisch sind dabei Zigaretten und Pappbecher, die einige Fahrer unachtsam aus dem Fahrzeug­fenster werfen. In einem einzigen Glimm­stängel sind nämlich bis zu 7.000 Chemi­kalien enthalten und der Nikotin­gehalt eines Stummels, aufgelöst in einem Liter Wasser, ist für Fische bereits tödlich. Wenn die beliebten Einweg­becher – die oftmals innen mit Kunst­stoff beschichtet sind – auf der Fahrbahn oder in einem Busch landen, braucht Mutter Natur bis zu 50 Jahre, um ihn zu zersetzen.

Diese Strafen können anfallen

Wem die Umwelt egal ist, dem drohen teils saftige Geldstrafen. Bis zu stolze 100.000 Euro können anfallen, wenn Ordnungs­hüter rücksichtslose Fahrer auf frischer Tat ertappen. Anders als bei Geschwin­dig­keits­ver­stößen gibt es keinen bundes­ein­heit­lichen Bußgeld­ka­talog für Vermüllung. Jedes Bundesland kann eigen­ständig entscheiden, in welchem Rahmen sich das Strafmaß bewegt, wenn es um Umwelt- und Natur­schutz geht.

Zudem spielt auch der rechts­widrig entsorgte Gegen­stand bei der Höhe des Bußgeldes eine wichtige Rolle. Der ADAC berichtet darüber und gibt an, in welchem Bundesland welche Geldstrafen für eine illegal wegge­schmissene Zigaret­ten­schachtel anfallen können:

  • Baden-Württemberg: 50 bis 250 Euro
  • Bayern: 20 Euro
  • Berlin: 40 bis 80 Euro
  • Brandenburg: 35 bis 500 Euro
  • Bremen: 50 Euro
  • Hamburg: 35 bis 150 Euro
  • Hessen: bis 100.000 Euro
  • Mecklenburg-Vorpommern: 10 bis 20 Euro
  • Nieder­sachsen: bis 100.000 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 100 bis 100.000 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 50 bis 250 Euro
  • Saarland: 10 bis 100 Euro
  • Sachsen: 10 bis 40 Euro
  • Sachsen-Anhalt: 20 bis 40 Euro
  • Schleswig-Holstein: keine Angaben
  • Thüringen: 5 bis 30 Euro

Kommt es aller­dings durch auf der Fahrbahn liegen­ge­bliebene Gegen­stände, wie eine Glasflasche, zur Gefährdung anderer Verkehrs­teil­nehmer, droht neben einem Bußgeld auch ein Punkt in Flensburg.

Deswegen kommt es zum Littering

Trotz der hohen Sanktionen ist Littering (achtloses Wegwerfen von Müll) keine Seltenheit. Doch wieso? Mit dieser Frage haben sich einige deutsche sowie öster­rei­chische Städte beschäftigt und kamen zum Ergebnis, dass vor allem drei Faktoren eine Rolle spielen: Bequem­lichkeit, Faulheit und Gleich­gül­tigkeit. Diese Charak­terzüge seien insbe­sondere in der Alters­gruppe 18 bis 30 Jahren vertreten. Hinzu kommt, dass manche Menschen dazu tendieren, einen bereits vermüllten Platz mit noch mehr Abfall zuzuschütten.

So vermeidet man Teil des Problems zu sein

Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zu einem sauberen und somit siche­reren Verkehrsraum leisten. In einem Beitrag des ADAC werden Tipps zur Vermeidung von Auto-Müll vorgestellt:

  • Speisen und Snacks am besten vor der Fahrt in Frisch­hal­te­boxen oder Mehrweg­ver­pa­ckungen legen
  • Fahrzeug­führer sollten einen Müllbeutel oder Kfz-Abfalleimer immer im Fahrzeug parat haben
  • Nutzung der Mülltren­nungs­an­lagen auf Parkplätzen und wenn keine vorhanden sind, den Abfall mit nach Hause nehmen, ihn ordentlich trennen und entsorgen

Wichtig zu wissen: Wenn man Lebens­mit­tel­reste im öffent­lichen Raum wegschmeißen möchte, sollte man allen einen Gefallen tun und dafür nur verschließbare Müllbe­hälter benutzen. Andern­falls kann es schnell anfangen zu stinken und auch unerwünschte Gäste, wie Ratten, kommen nicht selten zu Besuch.

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Quelle: adac.de