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In Berlin nehmen die sogenannten „Klimakleber“ Autofahrer „quasi“ in Geiselhaft. Die Blocka­de­wochen der Klima­be­wegung „Letzte Generation“ haben begonnen und sorgen vom ersten Tag an für Unmut, Frust und Stau. Bei einer ihrer Forde­rungen bekommen die Aktivisten jetzt unver­hofft Unter­stützung – mal nicht von Klima­for­schern - sondern aus der Wirtschafts­wis­sen­schaft. Eine neue Studie kommt nämlich zum Ergebnis, ein Tempo­limit hilft „nicht nur dem Klima“, sondern spart der Gesell­schaft auch noch Geld.

Neue Argumente für Klimakleber: Ein Tempolimit von 130 könnte nicht nur der Umwelt nutzen
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Wirtschaft­liche Folgen untersucht

Im Rahmen dieser Studie, die im Fachjournal „Ecolo­gical Economics“ veröf­fent­licht wurde, haben Wissen­schaftler aus Deutschland, Schweden und Kanada Kosten und Nutzen ermittelt. Sie wollten wissen, welche wirtschaft­lichen Auswir­kungen ein Tempo­limit mit sich bringt? Basis der Analyse waren öffentlich zugäng­liche Daten. Einer­seits zu Reise­zeiten, Treib­stoff­ver­brauch oder Subven­tionen. Ander­seits aber auch: Verteuern sich Liefer­ketten? Wird infolge der Geschwin­dig­keits­be­grenzung bei Ausbau und Unterhalt der Infra­struktur gespart? Oder: Werden Flächen­bedarf und Emissionen gesenkt?

Die Einspa­rungen überwiegen dem Zeitverlust

Wer langsamer fährt, kommt auch später an, so argumen­tieren die Tempo-130-Gegner mit einer physi­ka­li­schen Formel, die wohl jeder aus der Schulzeit kennt. Ökono­mische Folgen, vor allem bei der zuver­läs­sigen Reali­sation von Liefer­ketten, wären damit nicht absehbar. Die Studie hält dem entgegen, weniger Treib­stoff­ver­brauch, ein gerin­geres Unfall­risiko und die damit verbun­denen Kosten würden die Zeitver­luste mehr als ausgleichen. Ein Tempo­limit auf Autobahnen hätte damit einen positiven und auch geldwerten Effekt in Form von sogenannten Wohlfahrtsgewinnen.

Wohlfahrts­ge­winne mehr als 950 Millionen Euro im Jahr

Von einem „Wohlfahrts­gewinn“ sprechen Wirtschafts­wis­sen­schaftler insbe­sondere dann, wenn politische Entschei­dungen zum Nutzen für Einzelne oder die Gesell­schaft führen. Mit welchen Berech­nungen die Wohlfahrt jedoch genau bestimmt werden sollte, ist bei den Forschern noch nicht definiert. Laut den Autoren der Studie „bleibe auch ohne Berück­sich­tigung der Verrin­gerung der CO₂-Emissionen, ein Wohlfahrts­gewinn von etwa 660 Millionen Euro jährlich“, berichtet Tagesschau.de. Rechnet man die Effekte für den Klima­schutz dazu, ergibt sich sogar ein Gewinn von „mindestens 950 Millionen Euro“ pro Jahr.

Die Studie bedeutet keine Entscheidung in der Sache

Noch gilt auf deutschen Autobahnen in der Regel freie Fahrt. Ob es infolge der hohen Inflation und der damit notwen­digen Einspa­rungen zu einer Geschwin­dig­keits­be­grenzung kommen wird, bleibt letzt­endlich eine politische Entscheidung, die von der Bundes­re­gierung und der Parteien der Koali­ti­ons­par­teien bestimmt wird. Eine Mehrheit dafür scheitert nicht zuletzt aufgrund der FDP. Damit bleibt Deutschland, „nach Darstellung der Studien-Autoren nach wie vor das einzige große Land der Welt, in dem es keine allge­meine Geschwin­dig­keits­be­grenzung auf Autobahnen gibt.“ Die Aktivisten der „Letzten Generation“ haben aber bereits angekündigt, der Protest und auch die Klebe­ak­tionen auf deutschen Straßen werden weiter fortgeführt.

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Quellen: Tages­schau