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Studie des Umwelt­bun­desamts über CO₂-Einsparungen in der Kritik

Die Forderung nach einem Tempo­limit auf Autobahnen wird hierzu­lande nicht von jedem gerne gehört. Eine kürzlich veröf­fent­lichte Studie des Umwelt­bun­desamts (UBA) aber ergab ganz im Sinne der Befür­worter, dass die Entlastung für das Klima durch eine allge­meine Geschwin­dig­keits­be­grenzung deutlich höher als bislang angenommen wäre. Dem wider­sprechen nach Infor­ma­tionen von 24auto.de nun zwei Verkehrs­öko­nomen vehement.

Fahrzeuge fahren auf der Autobahn einem Tempolimit entgegen. Eine neue Studie zeigt nun auf, dass es mit einem generellen Tempolimit, nicht so hohe Klimavorteilen zu erreichen sind.
Cars and Travels /shutterstock.com

Unsaubere Recherchen des UBA?

So haben die Forscher Alexander Eisenkopf (Zeppelin Univer­sität Fried­richs­hafen) und Andreas Knorr (Univer­sität Speyer) im Auftrag der FDP die Studie des UBA einmal genauer unter die Lupe genommen. Ihr Fazit lautet: Bei einem Tempo­limit von 120 km/h betrage die jährliche Einsparung nicht bis zu 6,7 Millionen Tonnen CO₂, sondern lediglich 1,1 Millionen. Grund dafür wären unrea­lis­tische Annahmen des UBA und die Verwendung von veral­teten und fehler­haften Datensätzen.

Umwelt­ver­bände spielen den Ball zurück

UBA-Präsident Dirk Messner hält im Interview mit dem Handels­blatt dagegen: „Ich sehe das ganz entspannt, auch weil unser Gutachten von Exper­tinnen und Experten angefertigt wurde, die nicht aus der Grünen- oder der Umweltecke kommen.“ Deutlich schärfer kriti­siert die Deutsche Umwelt­hilfe (DUH) auf das Gutachten der Wirtschafts­pro­fes­soren. So sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Erneut wird die FDP ihrem Ruf als Porsche-Partei gerecht und unter­mauert ihren ideolo­gi­schen Wider­stand gegen Klima­schutz und Verkehrs­si­cherheit mit Meinungen statt Fakten.“

Klima­leugner als Quellenangabe

Dass Eisenkopf und Knorr in ihrer Studie unter anderem auch schreiben, dass ein „unmit­tel­barer, linearer und direkter-kausaler Zusam­menhang zwischen CO₂-Emissionen und Tempe­ra­tur­an­stieg“ nicht zu erwarten sei, bringt noch weitere Akteure auf die Palme. Wie das Redak­ti­ons­Netzwerk Deutschland berichtet, bezeichnet Stefan Rahmstorf, der zu den Leitau­toren des 2007 veröf­fent­lichten Vierten Sachstands­be­richtes des Weltkli­ma­rates (IPCC) gehört, das Gutachten auf Twitter als „haarsträu­benden Klima­skep­ti­ker­quatsch“, der auf unseriösen Quellen basiere.

Vielleicht nicht ganz zu Unrecht. Beriefen sich Eisenkopf und Knorr doch auf Quellen des populären Klima­skep­tikers Gerd Ganteför und des Europäi­schen Instituts für Klima und Energie (EIKE), das als Lobby­verein von Klimawandel-Leugnern nicht müde wird, sich den Bemühungen zum Klima­schutz in Deutschland in den Weg zu stellen. Mitautor Eisenkopf steht zudem in keinem guten Licht, weil er mehrere Gastbei­träge in rechts­po­pu­lis­ti­schen Blogs veröffentlichte.

CO₂-Einsparung nicht von der Hand zu weisen

Fest steht aber unter dem Strich, dass beide Studien zum Ergebnis kommen, dass ein Tempo­limit zur Einsparung von Treib­haus­gasen beitragen würde. Dennoch sprechen sich die Gutachter der FDP gegen eine Geschwin­dig­keits­be­grenzung auf Autobahnen aus. Ihrer Meinung nach würden die Mehrkosten für die längeren Fahrzeiten volks­wirt­schaft­liche Kosten von 5,3 Milli­arden Euro mit sich bringen. Wolle man mehr CO₂ einsparen, so Eisenkopf und Knorr, sollte man durch mehr Homeoffice den Pendler­strom begrenzen.

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Quellen: 24auto.de , rnd.de