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Fachleute im Gespräch über die erlaubte Menge Cannabis im Blut beim Autofahren

Bekifft hinterm Lenkrad zu sein, ist grund­sätzlich keine gute Idee. Daher gibt einen strengen Grenzwert bezüglich der Konzen­tration des Canna­bis­wirk­stoffs THC im Blut. Doch was sagt dieser über die Fahrtüch­tigkeit eigentlich aus? Und sollte er vielleicht angehoben werden? Darüber wird diese Woche auf dem Deutschen Verkehrs­ge­richtstag in Goslar eifrig diskutiert.

Person raucht Cannabis im Auto. Ab welcher Menge ist man dadurch nicht mehr fahrtüchtig?
Smarteless / shutterstock.com

Strenger Grenzwert und harte Sanktionen

Wie ZEIT ONLINE berichtet, treffen sich in Goslar Rechts­me­di­ziner, Juristen und Unfall­for­scher mit dem Ziel, über das Für und Wider eines neuen Grenz­wertes zu debat­tieren. Der aktuelle Grenzwert liegt bei einem Nanogramm THC pro Milli­liter Blutserum. Ein erstma­liger Verstoß gegen diese strenge Obergrenze wird mit einem Bußgeld in Höhe von 500 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot bestraft.

Ein Grenzwert ohne Aussagekraft

Kritik gab und gibt es immer wieder an dem bereits bestehenden Grenzwert, da nicht sicher ist, ob dieser tatsächlich aussa­ge­kräftig in Bezug auf die Fahrtüch­tigkeit eines Menschen ist. So sagt Stefan Tönnes als Leiter der Abteilung Foren­sische Toxiko­logie am Institut für Rechts­me­dizin der Univer­sität Frankfurt am Main: „Gerade bei Menschen, die häufig Cannabis konsu­mieren, sind solche niedrigen Mengen auch dann nachweisbar, wenn sie gar nicht akut unter Rausch­wirkung stehen.“

Demzu­folge ist es gar nicht so einfach, einen angemes­senen Wert zu definieren. Anders als bei der 0,5-Promillegrenze beim Fahren unter Alkohol­ein­fluss, ist bislang noch nicht ausrei­chend erforscht, ab welcher THC-Konzentration im Blut man nicht mehr fahrtüchtig ist. Dennoch ist sich die Wissen­schaft weitgehend einig, dass Canna­bis­konsum die Fahrtüch­tigkeit grund­sätzlich beein­träch­tigen kann, wie etwa in Form einer durch Studien belegte, verlän­gerten Reaktionszeit.

Alkohol als größeres Übel im Straßenverkehr

Dennoch spielen beim Fahren nach THC-Konsum viele Faktoren eine gewichtige Rolle. Der Rechts­me­di­ziner Benno Hartung verweist auf die unter­schied­liche Reaktion von Menschen auf den Cannabis-Wirkstoff. Auch mache es einen Unter­schied, ob man regel­mäßig konsu­miere, und damit an das THC gewöhnt sei, oder eher selten zu der Droge greife. Aller­dings, so wiederum Tönnes, könnten auch Dauer­kon­su­menten eine Gefährdung für den Straßen­verkehr darstellen, da sie häufig nicht mehr in der Lage wären, ihren Rausch realis­tisch einzuschätzen.

Auch wenn jede Art von Rausch­mittel am Steuer ein Problem sind, scheint Alkohol beim Fahren noch eine Spur gefähr­licher zu sein. Laut Tönens enthemme Alkohol viel stärker und steigere so die Gefahr der Selbst­über­schätzung, während Cannabis eher zu bedachtem Fahren mit ausrei­chend Abstand zum Vordermann führe. 

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Quelle: zeit.de