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In der EU wird heftig über eine neue Führer­schein­reform disku­tiert. Zur Debatte stehen unter anderem strikte Nacht­fahr­verbote für Fahran­fänger und Fahrtaug­lich­keits­prü­fungen für Senioren. Eine Umfrage der Gebraucht­wa­gen­plattform mobile.de zeigt ein überra­schendes Bild davon, wie die deutsche Bevöl­kerung zu diesen drasti­schen Maßnahmen steht.

bild umfrage zur fuehrerscheinreform 01
Mondisso / Pixabay

Nacht­fahr­verbote und Senioren-Checks

Hinter­grund der Novel­lierung der EU-weiten Führer­schein­richt­linien ist vor allem, der sogenannten Vision Zero einen Schritt näher­zu­kommen. Hierbei handelt es sich um das Ziel, bis 2050 die Anzahl der Todes­opfer im Straßen­verkehr möglichst auf null zu senken.

Insbe­sondere ein von den Grünen aus Frank­reich vorge­schla­genes Nacht­fahr­verbot und Tempo­limit für junge Fahrer, sowie ein verpflich­tender Tauglich­keitstest für ältere Autofahrer, sorgen für heftige Diskus­sionen. Die deutschen Partei­freunde distan­zieren sich von diesen Vorschriften und lehnen sie teilweise ab.

Nun gibt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von mobile.de – einem der größten Fahrzeug­märkte in Deutschland – Aufschluss darüber, wie deutsche Fahrzeug­führer zu der Reform stehen. Hierfür wurden 2.037 Personen ab einem Alter von 18 Jahren befragt.

Mehrheit ist für strengere Regeln

Das Ergebnis der Befragung zeigt: Die im EU-Parlament vorge­stellten kontro­versen Vorschläge spalten die deutsche Bevöl­kerung. 43,6 Prozent der Befragten glauben, dass strengere Regeln für junge Fahrer und Senioren-Checks zur Verkehrs­si­cherheit beitragen würden. 42,1 Prozent sprechen sich gegen die Maßnahmen aus. Die Gegner der Reform sind der Meinung, dass nach bestan­dener Führer­schein­prüfung keine Einschrän­kungen mehr bestehen sollten.

Das Alter der Betrof­fenen spielt natürlich eine wichtige Rolle dabei, ob sie gegen oder für die Führer­schein­reform sind. Die Teilnehmer zwischen 35 und 44 Jahren stellen mit 57 Prozent die größten Befür­worter dar. Autofahrer ab einem Alter von 55 sind mit 53,2 Prozent mehrheitlich gegen die Maßnahmen, von denen sie schon bald betroffen sein könnten.

Kritik an der Führerscheinreform

Für einige deutsche Verkehrs­experten sind die Vorschläge zu den neuen Führer­schein­richt­linien sehr fragwürdig, da sie kaum einen zielfüh­renden Zweck darin sehen. Jan Ginhold, Betreiber des Portals Geblitzt.de, stellt daher die Frage: „Warum lassen die Politiker nicht die Finger von der Führer­schein­reform und sorgen statt­dessen dafür, dass die öffent­lichen Verkehrs­mittel auch außerhalb der Städte ausgebaut werden?“ Auch bestehe die Gefahr, dass durch die geplanten Maßnahmen der Führer­schein­erwerb künftig vor allem für junge Menschen unattraktiv wird.

Wenig Vertrauen in das eigene Wissen

Glaubt man den Ergeb­nissen der Studie, fühlen sich nur etwa 39 Prozent der Fahrzeug­führer geeignet, am Straßen­verkehr teilzu­nehmen. Aller­dings gaben sie an, dass ihnen das nötige Fachwissen zum Bestehen der theore­ti­schen Fahrprüfung fehlen würde. 22 Prozent hingegen zweifeln nicht an ihrer Fahrtaug­lichkeit und sind sich sicher, sowohl den prakti­schen als auch theore­ti­schen Teil der Führer­schein­prüfung ohne jegliche Vorbe­reitung meistern zu können.

Dabei nimmt die Zuver­sicht über die eigenen Fähig­keiten mit der Besitz­dauer der Fahrerlaubnis deutlich ab. Mobile.de weist auf ihrer Website darauf hin: „36,2 Prozent derer, die ihren Führer­schein maximal fünf Jahre haben, glauben, auch ad hoc beide Prüfungs­be­stand­teile zu bestehen.“ Und: „Von denen, die den ‚Lappen‘ vor mehr als 40 Jahren erworben haben, glauben nur noch 16 Prozent daran, sowohl Praxis als auch Theorie zu bestehen.“

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Beinahe jeder zweite Autofahrer (47,5 Prozent) ist angeblich bereit, seine Fahrerlaubnis ab einem gewissen Alter freiwillig abzugeben. Aller­dings herrscht keine einheit­liche Meinung darüber, welche Alters­grenze dafür einge­führt werden sollte. Eine einfache Mehrheit – mit lediglich 14,4 Prozent – gibt an, ihren Führer­schein mit 80 Jahren abgeben zu wollen.

Auch hier hängt die vertretene Position davon ab, wie lange die Befragten schon hinterm Steuer sitzen. Die Rheinische Post erklärt in einem Beitrag: „Wer seinen Führer­schein fünf bis zehn Jahre lang hat, steht einer freiwil­ligen Abgabe positiver gegenüber als Menschen, die seit 30 bis 40 Jahren im Besitz einer Fahrerlaubnis sind.“

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Quellen: newsroom.mobile.de, rp-online.de