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Blitzer-Modell steht im Verdacht, unter Einfluss von LED-Scheinwerfern falsche Messdaten zu liefern

Dass Blitzer-Techniken nicht immer fehlerfrei sind, ist hinlänglich bekannt. Laut Infor­ma­tionen der Tages­zeitung DIE RHEINPFALZ haben Experten nun beobachtet, dass ein Messgerät im Tempo-80-Bereich an der A6 bei Ramstein-Miesenbach falsche Geschwin­dig­keits­werte berechnet haben soll. Der Grund dafür sei, dass der Blitzer durch die Beleuchtung von LED-Scheinwerfern gestört wird. Diese Vermutung könnte größere Kreise ziehen – stehen doch Geräte dieser Art nicht nur an vielen Stellen in der Pfalz, sondern auch im gesamten Bundesgebiet.

Auto mit LED Beleuchtung könnte zu Messfehlern bei ES 3.0 führen.
Parabol­Studio / shutterstock.com

Falscher Seiten­ab­stand

Aufge­fallen war die vermeint­liche Fehlmessung zunächst aufgrund eines falsch berech­neten Seiten­ab­stands vom betrof­fenen Fahrzeug zum Blitzer. Fachleute vom Saarbrücker Verkehrsgutachter-Büro VUT aus dem Saarland haben sich die Messdaten angeschaut und regis­triert, dass der Abstand nicht sechs, sondern mindestens neun Meter betragen müsste. Daraus schließen die Experten, dass auch bei der Bestimmung der Geschwin­digkeit Fehler unter­laufen sein könnten.

Schweigsame Blitzer-Hersteller

Das Problem bei der Beweis­barkeit: Darüber, wie genau die Compu­ter­pro­gramme der Messan­lagen ihre Ergeb­nisse berechnen, hüllen sich die Hersteller von Blitzern häufig in Schweigen. Bei dem hier vorlie­genden Modell ES 3.0 werden jedoch zumindest die Ausgangs­daten der Kalku­lation abgespei­chert. Die so ermit­telten 28.000 Werte führten zu der Erkenntnis, dass das Auto um sechs bis sieben km/h langsamer als vom Blitzer berechnet gefahren war.

LED-Scheinwerfer als Ergebnis der Ursachenforschung

Den Grund für die Fehlmessung vermuten die Experten in einer beson­deren Eigen­schaft des Modells ES 3.0. Dieses erkennt Bewegungen vor seiner Linse anhand von Hellig­keits­ver­än­de­rungen. Passieren den Blitzer Fahrzeuge mit bestimmten LED-Scheinwerfern, gibt es Probleme, da diese pulsieren und nicht gleich­bleibend leuchten, was die Sensoren des Messgeräts verwirren könnte.

Die Proble­matik mit dem Blitzer-Typ ES 3.0 ist kein Einzelfall. Geblitzt.de hatte bereits 2018 darüber berichtet, dass das Modell nicht einwandfrei funktio­niert, wenn es auf LED-Scheinwerfer von Autos trifft. Damals wurden in diesem Zusam­menhang nach Infor­ma­tionen der „AUTOBILD“ zunächst mehrere Verfahren einge­stellt bzw. Bußgelder reduziert. 

Das Oberlan­des­ge­richt (OLG) in Karlsruhe wies jedoch am 13. November 2018 (Az 2Rb 8 Ss 621/18) eine Klage mit der Begründung ab, dass es bei diesem Blitzer-Modell nicht zu Fehlmes­sungen, sondern lediglich zu erhöhten Annull­a­ti­ons­raten kommen könne. Demnach erkenne das Gerät falsch gemessene Geschwin­dig­keiten und sortiere die geblitzten Autos sofort aus. In der Folge würden von den Behörden auch keine Bußgeld­be­scheide erlassen.

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Quelle: rheinpfalz.de