Wie die „Fahrzeugbibel“ bei der Ermittlung des Gebrauchtwagenwerts helfen kann
Den Wert eines Fahrzeugs zu kennen, ist die Grundlage für jeden erfolgreichen Kauf oder Verkauf eines Gebrauchtwagens. Die Schwacke-Liste, eine Art Bibel für Pkws aus zweiter Hand, diente Autofahrern seit Jahren als Orientierung. Mittlerweile ist die früher nur eine DIN-A4-Seite lange Liste wesentlich umfangreicher sowie digitaler geworden und richtet sich vor allem an gewerbliche Kunden.
Welchen Preis kann ich verlangen?
Seit Jahrzehnten stellen sich verkaufsfreudige Autofahrer die Frage nach dem Wert ihres Fahrzeuges. Um nicht übers Ohr gehauen zu werden, ist ein grober Richtwert sehr hilfreich. Das dachte sich auch der Frankfurter Autohändler Hanns Schwacke, der 1957 einen „Marktbericht für Gebrauchtwagen“ vorlegte.
Vom Chevy zum Opel Kapitän
Inspiriert wurde er von einem US-amerikanischen Soldaten, der für einen Opel Kapitän eine Inzahlungnahme seines Chevrolets anbot. Da Chevys zu der Zeit in Deutschland wenig verbreitet waren, war sich Hanns Schwacke zunächst bezüglich des Preises unsicher. Als der Amerikaner dann das sogenannte Blue Book, ein von der US-Automobilindustrie anerkannten Fahrzeugführer mit allen Gebrauchtpreisen präsentierte, sprang der Funken über: „Das brauchen wir in Deutschland auch“, soll Schwacke gesagt und mit dem Sammeln von Fahrzeugdaten begonnen haben.
Standardwerk des Gebrauchtwagenmarktes
Der seitdem als Schwacke-Liste bekannte Leitfaden hat sich seither zu einem Standardwerk des Gebrauchtwagenmarktes entwickelt. Im Laufe der Jahre wurde sie kontinuierlich weiterentwickelt. Bestand sie am Anfang noch aus einer einzigen DIN-A4-Seite, beinhaltet sie heute einen detaillierten Marktbericht. Mehr als 30.000 Modelle unterschiedlicher Hersteller sind darin enthalten. Dabei berücksichtigt der Gebrauchtwagen-Almanach aber immer nur die Automodelle der letzten zwölf Jahre.
Aufwendige Datenerhebung
Bei der Erhebung der Fahrzeugdaten greifen die Mitarbeiter von Schwacke auf Pressebeiträge, Online-Quellen und den Autohandel selbst zurück. In der Zentrale in Maintal durchforsten sie sowohl digitale als auch analoge Kleinanzeigen, Annoncen, Herstellerlisten und Preisportale. So kommen hunderttausende Einträge im Monat zusammen. Auch zu den Fahrzeugherstellern pflegen sie gute Beziehungen, um sich über die Marktentwicklung und Rabatte zu informieren.
Von der Liste zur App
Das ausgeklügelte Bewertungssystem der Schwacke-Liste hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt, um den Wert von Autos aus zweiter Hand präziser zu bestimmen. Dabei werden nicht nur Kriterien wie das Baujahr oder der Tachostand berücksichtigt, sondern auch die Ausstattung und der Zustand des Fahrzeuges.
Sie wird nicht nur in der Automobilindustrie genutzt, sondern kommt auch als Grundlage für Steuerberechnungen, Versicherungsprämien oder Leasingraten zum Einsatz. Seit 2020 wurde die analoge Liste zudem in die App „SchwackeNet“ integriert, die sich zu einem digitalen Nachschlage-Tool für Gebrauchtwagenhändler entwickelt hat.
Wie kann ich meinen Gebrauchten bewerten lassen?
Wenn man sich zum Verkauf seines alten Pkws entschließt, muss der Wert des Gebrauchtwagens realistisch eingeschätzt werden können. Hierzu kann man auf Dienste wie Schwacke zurückgreifen. Den Preisen aus der Liste liegt – wie oben beschrieben – eine umfangreiche Datensammlung zugrunde.
Die Liste gibt allerdings lediglich einen Durchschnittswert an, der als Orientierung verstanden werden kann. Daher ist eine Überprüfung des individuellen Zustands des Autos für die Berechnung des tatsächlichen Verkaufspreises ratsam.
Ist das Fahrzeug in einem wesentlich schlechteren Zustand, kann man mit dem Preis von der Schwacke-Empfehlung nach unten abweichen. Umgekehrt sollte, wer sein Auto scheckheftgepflegt hat oder ausgefallene Extras bietet, den Verkaufspreis höher ansetzen.
Nur noch für Gewerbetreibende
Mittlerweile gibt es jedoch eine wichtige Einschränkung: Privatpersonen können die Online-Ausgabe der Schwacke-Liste seit 2020 nicht mehr nutzen. Früher war es möglich, den Wert des eigenen Gebraucht-Kfz auf der Website der Eurotax Schwacke GmbH in einer individuellen Bewertung online oder per Telefon ermitteln zu lassen.
Heute richtet sich der Service allerdings nur noch an gewerbliche Kunden wie Autohändler oder Gutachter, die ein Jahresabonnement abschließen müssen. Einzelbewertungen sind nicht mehr möglich.
Alternativen: „mobile.de“ oder „Wir kaufen dein Auto“
Braucht man als Privatperson dennoch eine Fahrzeugbewertung, gibt es auch Alternativen. Die sind zum Teil sogar kostenlos. Die Preisermittlung funktioniert hier auf Grundlage von vergleichbaren Inseraten auf den Plattformen. Online-Angebote wie „Wir kaufen dein Auto“ oder „mobile.de“ bieten sicher nicht die gleiche Komplexität bei der Wertermittlung wie die Schwacke Liste. Sie können aber als erster Anhaltspunkt für den tatsächlichen Verkaufspreis dienen.
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