Feste Blitzer im Überblick
Das Land mit den meisten fest installierten Blitzern ist Italien mit einer Anzahl von über 10.000. Deutschland lag 2019 mit über 4.600 stationären Blitzern auf Platz vier der europäischen Staaten und damit recht weit vorne (Statista). Diese Art von Blitzer befindet sich vor allem an Stellen, die ein hohes Unfallpotenzial mit sich bringen und an denen es in der Vergangenheit häufiger zu Gefährdungen durch Ordnungswidrigkeiten kam. Mithilfe der Radarmessgeräte sollen Unfälle in Zukunft vermieden werden. Neben Geräten, die das Tempo kontrollieren, gibt es auch Ampelblitzer, die Rotlichtverstöße aufzeichnen.
Wie funktionieren stationäre Blitzer?
Die meisten festen Blitzer arbeiten noch mit der Radartechnik. Dabei sendet das Gerät Radarwellen aus. Diese werden von den Autos in der Umgebung zurückgeworfen. Sobald die Wellen auf das sich bewegende Objekt treffen, werden sie entweder gestaucht oder reflektiert. Je gestauchter die Wellen ankommen, desto schneller hat sich ein Fahrzeug fortbewegt. Überschreitet ein Verkehrsteilnehmer das vorgeschriebene Tempo, löst der Blitzer aus, um das Kennzeichen sowie den Fahrer auf dem Blitzerfoto festzuhalten.
Die neuesten Geräte verfügen über die Lidar-Technik (Light Detection and Ranging). Diese arbeitet statt mit Radarwellen mit Laserstrahlen und misst den Abstand zwischen sich und dem Objekt. Dafür wird die Zeit ausgerechnet, die der Lichtimpuls braucht, um wieder zum Lidar-Gerät zurückzukehren. Anhand dieser Daten kann das System feststellen, wie weit sich ein Fahrzeug in einer bestimmten Zeit bewegt hat und so die Geschwindigkeit ermitteln.
Die Lidar-Technik lässt sich nicht nur für Verkehrsverstöße einsetzen. Auch ist sie als Fahrassistenzsystem zur Hinderniserkennung nutzbar.
Stationäre Blitzer können aber nicht nur die Geschwindigkeit messen. Oft werden auch Ampelblitzer genutzt, um Rotlichtverstöße zu ahnden. Diese Geräte arbeiten mit Sensoren, die unter der Straße angebracht sind. Das erste Mal lösen die Blitzer vor der Haltelinie aus, um den Fahrer und das Kennzeichen aufzunehmen. Das zweite Mal wird ausgelöst, wenn tatsächlich die Haltelinie überfahren wird. Denn nur so lässt sich wirklich feststellen, ob der Fahrer auch tatsächlich über die rote Ampel gefahren ist.
Stationäre Blitzer ohne Blitz
Sie haben einen Bußgeldbescheid erhalten, haben aber gar kein Blitzlicht gesehen? Eventuell wurden Sie von einem Schwarzlichtblitzer erfasst. Neben den üblichen Blitzern gibt es nämliche noch Geräte, die mit unsichtbarem Infrarotlicht funktionieren. Diese verhindern, dass ein Verkehrsteilnehmer durch einen hellen Blitz aufschreckt und sich sowie andere Autofahrer in Gefahr bringt. Oftmals werden diese Infrarotblitzer in Tunneln oder nachts eingesetzt.
Blitzer richtig aufstellen: Mindestabstand zum Schild
Das Aufstellen eines Blitzers unterliegt in Deutschland vielen Regeln. So ist es nicht ungewöhnlich, dass es auch Bestimmungen für den Abstand zwischen Blitzer und Geschwindigkeitsschild gibt. Diese variieren allerdings von Bundesland zu Bundesland, wie folgende Auflistung zeigt (Quelle: Sobisch in DAR 1/2010):
- Baden-Württemberg: 150 m
- Bayern: grundsätzlich 200 m
- Berlin: 150 m zu Ortstafeln und 75 m zum Geschwindigkeitsbegrenzungsschild
- Brandenburg: 150 m
- Bremen: 150 m
- Hamburg: kein Mindestabstand
- Hessen: 100 m
- Mecklenburg-Vorpommern: üblicherweise 100 m auf Autobahnen und auf Kraftfahrstraßen 250 m
- Niedersachsen: 150 m
- Nordrhein-Westfalen: kein Mindestabstand
- Rheinland-Pfalz: 100 m
- Saarland: kein Mindestabstand
- Sachsen: 150 m
- Sachsen-Anhalt: 100 m
- Schleswig-Holstein: 150 m
- Thüringen: 200 m
Wichtig an dieser Stelle ist, dass diese Abstände nicht in Ausnahmesituationen gelten. Beispiele dafür sind Gefahrenstellen, Geschwindigkeitstrichter, Schulen, Kindergärten und auch Fußgängerzonen. Ein weiterer Punkt ist, dass die Regelungen auch bei Schildern, die eine Geschwindigkeit aufheben nicht anwendbar sind. Trotz alledem lohnt es sich in einem Bußgeldverfahren den gültigen Abstand prüfen zu lassen, um im besten Fall einem Fahrverbot zu entgehen, sollten die Vorgaben nicht eingehalten worden sein.
Fester Blitzer: Section Control
Stationäre Blitzer bringen oft das Problem mit sich, dass ortskundige Autofahrer die Geräte kennen, vor ihnen abbremsen und danach wieder Gas geben. Mit der Abschnittskontrolle Section Control ist das nicht mehr möglich. Denn diese Methode misst nicht nur die Geschwindigkeit an einem bestimmten Ort, sondern die durchschnittliche Geschwindigkeit über eine längere Strecke. Am Anfang der Messstrecke zeichnet eine Kamera jedes Fahrzeug samt KFZ-Kennzeichen auf. Zum Schluss erfasst eine zweite Kamera wiederholt jedes Verkehrsmittel und errechnet anhand der Zeitspanne zwischen den beiden Punkten, ob ein Autofahrer die zulässige Geschwindigkeit im Durchschnitt überschritten hat. Falls ja, nimmt eine dritte Kamera den Fahrer für die spätere Identifikation auf. Wird aber kein Verstoß festgestellt, werden die Daten wohl gelöscht.
Toleranz bei Blitzern
Die Messergebnisse der Blitzer sind maßgeblich dafür, welche Sanktionen den Betroffenen erwarten. Da sich bei den Messungen aber durchaus auch Ungenauigkeiten einschleichen können, gibt es einen gewissen Toleranzabzug. Maßgeblich für den Abzug von der gemessenen Geschwindigkeit ist das Tempo des Fahrzeugs sowie die Messmethode. Bei einem Tempo bis zu 100 km/h werden beispielsweise 3 km/h vom der Gesamtgeschwindigkeit abgezogen. Ist der Betroffene über 100 km/h gefahren, beträgt der Abzug 3 Prozent. Wird die Geschwindigkeit mit dem Videonachfahrsystem ermittelt, werden dem Betroffenem 5 km/h beziehungsweise 5 Prozent eingeräumt. Es kann aber auch vorkommen, dass diese Toleranz bei einigen Messverfahren nicht ausreichend ist und höher angesetzt wird.
Darum sollten sie Ihren Bußgeldvorwurf prüfen lassen
Lassen Sie Ihren Bußgeldvorwurf immer prüfen, denn nicht selten werden die Verfahren eingestellt, weil ein Fehler aufgetreten ist. Im Folgenden finden Sie einige der zahlreichen Fehlerquellen:
- Falsches Aktenzeichen
- Falsche Beschilderung
- Eine fehlende Rechtsmittelbelehrung
- Versäumnisse bei der Beweisaufnahme
- Falsch positionierte oder nicht ordnungsmäßig geeichte Blitzer
- Ungeschultes Messpersonal
- Verfälschte Messergebnisse durch Schnee, Regen oder Dunkelheit
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Alle durch die anwaltliche Prüfung anfallenden Kosten (Anwaltskosten, Verfahrenskosten) werden entweder durch uns im Rahmen einer Prozessfinanzierung oder Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen. Bestehen Aussichten auf Einstellung des Bußgeldverfahrens wird Ihr Fall durch unsere Partnerkanzleien nach Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung oder Finanzierungszusage durch uns – inklusive Übernahme eventueller Gerichtskosten – weiter vertreten.
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