Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg die Faustformel: Die Faustformel
Aufgepasst! Wenn der Vordermann unerwartet bremst oder ein Wildtier plötzlich auf die Straße springt, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Hierbei können Sekunden darüber entscheiden, ob man einer Kollision entgeht. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Begrifflichkeiten „Reaktionsweg“, „Bremsweg“ und „Anhalteweg“. Wie diese Faktoren zusammenspielen und welche äußeren Umstände den Bremsvorgang beeinflussen können, soll im Folgenden erläutert werden.
Wie werden die Begriffe definiert?
Um das Verhältnis der Begriffe zueinander zu verstehen, sollen diese zunächst einmal definiert werden. Der Reaktionsweg ist der mit dem Fahrzeug gefahrene Weg vom Erkennen eines Hindernisses bzw. einer Gefahr bis zur Betätigung der Bremse. Der Bremsweg hingegen ist der Weg des Fahrzeugs, der vom Moment des Einleitens der Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs zurückgelegt wird. Addiert man diese beiden Werte unter Bezugnahme der im nächsten Absatz erläuterten Faustformeln, erhält man den Anhalteweg.
Faustformel für die Berechnungen
Der Anhalteweg eines Fahrzeugs ergibt sich aus der Addition von Reaktionsweg und Bremsweg.
Für jede der Begrifflichkeiten gibt es als vereinfachte Annäherung auch eine Faustformel für deren Berechnung. Beim Reaktionsweg lautet diese: Die Geschwindigkeit muss durch 10 dividiert und dann mit 3 multipliziert werden. Hat der Fahrer also ein Tempo von 100 km/h auf dem Tacho, ist der Reaktionsweg gemäß der Berechnung 30 Meter lang (100 : 10 = 10; 10 x 3 = 30). Dies bedeutet, das Fahrzeug legt in der Zeitspanne vom Erkennen bis zur Betätigung der Bremse weitere 30 Meter zurück. Bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h ergibt die Berechnung einen Reaktionsweg von 60 Metern. Daraus folgt: verdoppelt sich die Geschwindigkeit, verdoppelt sich auch der Reaktionsweg.
Bei der Berechnung des Bremsweges hingegen gilt: Die Geschwindigkeit wird durch 10 dividiert und das Ergebnis wird mit sich selbst multipliziert. Nimmt man hierbei erneut die 100 km/h als Beispiel, ergibt das einen Bremsweg von 100 Metern (100 : 10 = 10; 10 x 10 = 100). Bei 200 km/h sind es 400 Metern. Der Bremsweg hat sich also bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht.
Beim Anhalteweg wird der Reaktionsweg mit dem Bremsweg addiert. Folgen wir unseren Beispielen beläuft sich der Anhalteweg bei 100 km/h also auf 30 Meter + 100 Meter = 130 Meter, bei 200 km/h auf 60 Meter + 400 Meter = 460 Meter. Dieser Vergleich zeigt anschaulich, wie sehr sich die Geschwindigkeit beim Autofahren auf die Länge des Anhaltewegs auswirkt. Je schneller ein Autofahrer unterwegs ist, desto schwieriger wird es für ihn, den benötigten Sicherheitsabstand zum Vordermann einzuhalten bzw. wegen eines Hindernisses rechtzeitig zum Stehen zu kommen.
Welche Faktoren können den Bremsvorgang beeinflussen?
Die Faustformel dient als Orientierungspunkt. Eine Vielzahl weiterer Faktoren wirken sich darauf aus, wie effektiv ein Bremsvorgang tatsächlich ist. Dazu gehören auch die technischen Voraussetzungen des Fahrzeugs selbst. Neben einer wichtigen regelmäßigen Wartung der Bremsanlage hat auch die Wahl der Reifen eine Auswirkung auf den Bremsweg. Eine Profiltiefe von mindestens drei Millimetern bei Sommerreifen bzw. vier Millimetern bei Winterreifen ist empfehlenswert. Zudem sollte man darauf achten, rechtzeitig von Sommer- auf Winterreifen zu wechseln, wenn es die Wetter- und Witterungsverhältnisse erfordern. Bei Regen, Eis und Schnee gilt ohnehin, seinen Fahrstil entsprechend anzupassen, also langsamer zu fahren.
Eine nasse Fahrbahn verlängert den Bremsweg immens. Darüber hinaus sind die Steigung und das Gefälle einer Straße ein wichtiger Faktor. Während sich bei einer Steigung der Bremsweg verkürzt, erhöht sich dieser, wenn es bergab geht, weshalb hier vorsichtiger gefahren werden sollte.
Grundlegende Einschränkungen von Konzentration & Reaktion
Auch gibt es Faktoren, die sowohl die Fähigkeit des Erkennens einer Gefahrenquelle als auch die Zeitspanne der eigentlichen Reaktion verringern. Das kann bei Übermüdung genauso der Fall sein, wie beim Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Zudem besteht die Möglichkeit einer Einschränkung des Sehvermögens und der motorischen Fähigkeiten. Doch auch bei einem Verkehrsteilnehmer, der völlig klar im Kopf ist, kann die Reaktionszeit leiden. Dann etwa, wenn der Fahrer abgelenkt ist, weil er zum Beispiel mit dem Mobiltelefon am Steuer hantiert oder mit weiteren Insassen des Autos kommuniziert.
Bei Bußgeldvorwürfen hilft Geblitzt.de schnell & kompetent!
Ihnen wird ein Geschwindigkeits-, Rotlicht-, Abstands-, Handy-, Vorfahrt- oder Überholverstoß zur Last gelegt? Dann können Sie Ihren Anhörungsbogen und Bußgeldbescheid bei Geblitzt.de einreichen. Zusätzliche Kosten und zeitaufwendige Treffen mit Anwälten entfallen. Unser Service – die Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und Prozesskostenfinanzierung – ermöglicht den Partneranwälten eine schnelle und einfache Bearbeitung!
Im Erfolgsfall vermeiden Sie Sanktionen wie Bußgelder, Punkte in Flensburg oder Fahrverbote. Alle durch die anwaltliche Prüfung anfallenden Kosten (Anwaltskosten, Verfahrenskosten) werden entweder durch uns im Rahmen einer Prozessfinanzierung oder Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen. Bestehen Aussichten auf Einstellung des Bußgeldverfahrens wird Ihr Fall durch unsere Partnerkanzleien nach Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung oder Finanzierungszusage durch uns – inklusive Übernahme eventueller Gerichtskosten – weiter vertreten.
TÜV Nord: Anhalteweg und Bremsweg berechnen