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München kann aufatmen: Die Stickstoffdioxid-Belastung ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Oberbür­ger­meister Dieter Reiter sieht keinen Grund, die zweite Stufe des Diesel­fahr­verbots in die Wege zu leiten. Aber für die CSU reicht das nicht aus. Mehr zu den Hinter­gründen der Bekannt­ma­chung erfahren Sie hier.

Aus für das Dieselfahrverbot? – München kippt zweite Stufe wegen sauberer Luft
RikoBest / shutterstock.com

Der Plan bisher

Seit dem 1. Februar dieses Jahres gilt in München ein Diesel­fahr­verbot. Dementspre­chend müssen Diesel­fahr­zeuge mit der Schad­stoff­klasse Euro 4 vor dem Mittleren Ring in München Halt machen. Einige Ausnahmen gibt es unter anderem für die Anwohner und den Liefer­verkehr. Wer dennoch das Diesel­verbot missachtet, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro rechnen.

Das Verbot wurde einge­führt, um die Stickstoffdioxid-Belastung für die Umwelt und Bevöl­kerung zu senken. München hat laut Messungen seit Jahren nicht den in der EU festge­setzten Grenzwert erreicht – dieser liegt bei 40 Mikro­gramm pro Kubik­meter Luft.

Geplant war es, das Diesel­verbot auch für Euro-5-Dieselfahrzeuge zu verhängen, wenn die Stickstoffdioxid-Abgase nicht gesenkt werden – diese Maßnahme wird auch als ‚zweite Stufe‘ des Fahrverbots bezeichnet. Das sollte am 1. Oktober in Kraft treten.

Zweite Stufe wird vermutlich gekippt

Oberbür­ger­meister (OB) Dieter Reiter teilt am Mittwoch mit, dass die Luftwerte sich drastisch verbessert haben. „Wir halten fast alle Grenzen ein“, sagt er freudig. Demzu­folge braucht es nicht die zweite Stufe des Diesel­fahr­verbots. Noch muss der Münchener Stadtrat dieser Entscheidung zustimmen. Aber OB Reiter sieht keinen Grund für Wider­stand: „Ich gehe davon aus, dass der Münchener Stadtrat dies Ende Juli auch entspre­chend beschließen wird“.

Die Abend­zeitung München berichtet, dass auch die Zweite Bürger­meis­terin Katrin Haben­schade von den Grünen die Entscheidung des OBs begrüßt. Sie hatte zuvor das Fahrverbot für die Stadt ausge­handelt und sagt nun: „München wird im Jahr 2024 erstmals die Grenz­werte bei der Luftqua­lität einhalten und damit einen jahrelang vollzo­genen Rechts­bruch der bayeri­schen Staats­re­gierung gegenüber den Bürge­rinnen und Bürgern beenden“. Die Süddeutsche Zeitung weist in einem Beitrag darauf hin, dass nur noch zwei Messstellen dem EU-Grenzwert nicht entsprechen:

  • Lands­huter Allee: 44 Mikrogramm
  • Tegernseer Landstraße: 42 Mikrogramm

Weiter erläutert Haben­schade: „Eine Verschärfung der Fahrverbote zum Herbst wäre deshalb nicht verhältnismäßig“.

Euro-4-Fahrer können ebenfalls hoffen 

Die immer bessere Luft in München ist für Autofahrer und für alle Anwohner eine willkommene Entwicklung. OB Reiter sagt, es sei „eine richtig erfreu­liche Botschaft vor allem für die Menschen, die an viel befah­renen Straßen wohnen“.

Weiterhin wird auch disku­tiert, ob das Fahrverbot für Euro 4 Diesel erhalten bleiben sollte. T-online berichtet, dass das „erst entschieden werden (könne), wenn der Jahres­mit­telwert für 2023 feststeht“, so die Stadt. Das sei jedoch erst im ersten Quartal 2024 möglich. Euro-4-Fahrer müssen sich bis dahin noch gedulden. Für OB Reiter sowie auch Haben­schade stehe dabei die Verhält­nis­mä­ßigkeit der Maßnahme im Vordergrund.

Forderung nach Strei­chung des Dieselfahrverbots

Auch wenn so gut wie alle Fraktionen der Absage der zweiten Stufe des Fahrverbots zustimmen, kriti­sieren manche weiterhin das Diesel­fahr­verbot. Unter anderem die CSU.

Stadt­rats­frak­ti­onschef Manuel Pretzl äußert sich zu der Verkün­digung des OBs: „Diese Ansage der Stadt­spitze war überfällig“ Weiter sagt er: „Wir haben den Stopp des Verbots schon lange gefordert, zuletzt vor einer Woche in der Vollver­sammlung“. Das Diesel­verbot müsse vollkommen abgeschafft werden. Denn in den Augen der CSU wäre die gesamte Maßnahme schon immer unver­hält­nis­mäßig gewesen. Die Luftqua­lität sei schon seit Jahren besser geworden.

Um mehr über die Hinter­gründe zum Thema „Diesel­fahr­verbot“ in deutschen Städten zu erfahren, lesen Sie hier weiter.

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Quellen: abendzeitung-muenchen.de, t-online.de, sueddeutsche.de