Radarfalle - warum Messanlagen und Lasermessung unerlässlich sind
Radar Blitzer, Radarkontrollen und Lasermessung sind nicht bei jedem Autofahrer beliebt, aber gerade deshalb so wichtig im Straßenverkehr. Immerhin gehören Messungen mittels Radartechnik zu den wichtigsten Instrumenten, um Geschwindigkeitsverstöße zu ahnden und schweren Verkehrsunfällen vorzubeugen. Seit wann es Radarkontrollen in Deutschland gibt, wie sie funktionieren, aber auch, wann Messungen zu beanstanden sind, erfahren Sie hier.
Die Anfänge von Radarfalle und Lasermessung
Die hohe Anzahl von schwerwiegenden Verkehrsunfällen in Deutschland als Folge von zu schnellem Fahren rief Mitte der 50er-Jahre den ersten Blitzer auf den Plan. Genauer gesagt wurde im Januar 1957 der bundesweit erste Testbetrieb in Düsseldorf gestartet. Das Radargerät VRG 2 von Telefunken überzeugte die Verantwortlichen und wurde zwei Jahre später in vielen Bundesländern eingesetzt.
Mittlerweile gibt es auch andere Verfahren zur Geschwindigkeitsmessung wie Laser-Blitzanlagen (Lasermessung), Induktionsschleifen, Piezosensoren, die Lichtschrankenmessung oder die Abschnittskontrolle – auch Section Control – genannt.
Darüber hinaus sind Blitzer längst nicht mehr ausschließlich fest installiert. Die Standorte von stationären Radarfallen wie dem Starenkasten haben sich bei Vielfahrern und Ortskundigen häufig schnell rumgesprochen. Daher setzen Messbeamte und Behörden in zunehmenden Maßen auf mobile Geräte. Diese können zum Beispiel auf ein Stativ abseits der Fahrbahn aufgestellt oder im Heck eines geparkten Autos positioniert werden.
Auch im Zuge anderer Messverfahren, wie zum Beispiel der Lasertechnik, wird verstärkt mobil geblitzt. Häufig im Einsatz sind der einem Anhänger ähnelnde Enforcement Trailer oder Laserhandmessgeräte – auch Laserpistolen genannt. Zudem kann mobil mithilfe des Videonachfahrsystems Provida (Proof Video Data) geblitzt werden. Bei diesem fährt ein mit Abstandssensoren und Videogeräten ausgestattetes Mess- bzw. Polizeifahrzeug dem potenziell zu schnell fahrenden Verkehrsteilnehmer hinterher und erfasst dessen Geschwindigkeit.
Radarkontrollen gehören zu den gängigsten Messverfahren, um Geschwindigkeitsverstöße im Straßenverkehr aufzudecken und zu ahnden.
Wie funktioniert eine Radarmessung?
Die Funktionsweise einer Radarfalle beruht auf dem physikalischen Prinzip des Doppler-Effekts. Zunächst senden die Radarkontrollgeräte elektromagnetische Wellen aus. Diese sogenannten Primärsignale werden von den passierenden Fahrzeugen reflektiert und gehen als Sekundärsignale zurück an den Sensor des Radarblitzers. Durch die Bewegung des Fahrzeuges verändert sich die Distanz zwischen Sender und Reflektor (Fahrzeug). Im Falle eines auf die Radaranlage zufahrenden Autos, wird das Signal dadurch gestaucht.
Je größer diese Stauchung der reflektierten Wellen ist, desto höher ist die Geschwindigkeit des betroffenen Verkehrsteilnehmers. Ob diese über dem für diesen Straßenabschnitt gültigem Tempolimit liegt, ermittelt eine Recheneinheit, die in den Blitzer integriert ist. Kommt es zu einem Geschwindigkeitsverstoß, wird ein Blitzerfoto geschossen.
Wann ist eine Messung ungültig?
Wer geblitzt wird und zu schnell war, muss auch ein Bußgeld zahlen. Ist das tatsächlich immer der Fall? Keineswegs, denn bei einer Radar-Geschwindigkeitsmessung gibt es mögliche Fehlerquellen, die zu einer Einstellung des Verfahrens führen können. Dazu gehören:
- Fehler bei Justierung und Positionierung des Blitzers: Ein falscher Winkel zur Fahrbahn kann zu fehlerhaften Messungen führen
- Verfälschung der Messung, wenn der Blitz an einem Verkehrsschild reflektiert wird
- Ungenaue Messergebnisse, wenn der überwachte Wagen die Fahrspur wechselt
Zudem gibt es Fehler beim Blitzen bzw. in einem Bußgeldverfahren, vor denen kein Messverfahren gefeit ist. Einige davon sind:
- Formale Fehler wie ein fehlendes Aktenzeichen, falsche Angaben zu Ort und Zeitpunkt des Verkehrsverstoßes oder ein zu spät erlassener Bußgeldbescheid mit Verjährung als Folge
- Unregelmäßig gewartete und geeichte Messgeräte
- Nicht geschultes Personal zur Bedienung des Blitzers
- Eine Blitzersoftware, die zum Zeitpunkt der Messung nicht der aktuellen Version entsprach
- Ein Blitzerfoto, auf dem Kennzeichen oder Fahrer nicht zu erkennen sind
Wie viel Toleranz gibt es beim Blitzen?
Wie gesehen, ist nicht jede Messung einwandfrei. Daher gibt der Gesetzgeber einen Toleranzbereich vor, um mögliche Ungenauigkeiten und Schwankungen beim Erfassen der Geschwindigkeit zugunsten des betroffenen Fahrers auszugleichen. Folglich werden bei einer Geschwindigkeit bis einschließlich 100 km/h von der gemessenen Geschwindigkeit 3 km/h abgezogen. Bei einem Tempo von mehr als 100 km/h werden 3 Prozent subtrahiert. Beim deutlich weniger verlässlichen Videonachfahrsystem werden sogar 5 km/h beziehungsweise 5 Prozent abgezogen.
Der Toleranzbereich ist übrigens für Geschwindigkeitsmessungen innerorts und außerorts identisch.
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Hintergründe: Radarfalle