Wie Sicherheits- und Ordnungskräfte Richtigparkern die Adventszeit versüßen
Mitarbeiter von Ordnungsämtern haben in der Regel nicht den dankbarsten Job der Welt. Sie sind für die Einhaltung des Hundegesetzes verantwortlich, überwachen die Sauberkeit von öffentlichen Straßen und Grünflächen und kontrollieren falsch geparkte Fahrzeuge. Nicht selten gibt es hier Streit zwischen Ordnungshütern und Bürgern. Zeit für eine Meldung des positiven Miteinanders: Im baden-württembergischen Giengen an der Brenz überrascht das Ordnungsamt in der Nikolauszeit Richtigparker mit „Schoko-Knöllchen“ auf der Windschutzscheibe.
Adventsgruß statt Strafzettel
Sandra Wendt und Dennis Incalcaterra kennen als Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Giengen die bösen Blicke, die man sich als Sicherheitskräfte manchmal von Bürgern einfängt. Gegenwärtig dürfen die beiden Autofahrer zur Abwechslung mit einer positiven Überraschung erfreuen: Sie verteilen im Dezember Schokolade an Autofahrer, die ihr Auto regelkonform abgestellt haben. Ein Filmteam der dpa begleitete die beiden Ordnungshüter am vergangenen 4. Dezember bei ihrem weihnachtlichen Schoko-Streifgang durch die schwäbische Stadt an der Brenz.
Weihnachtliche Geste freut Autofahrer
„Ich war jetzt mal positiv überrascht und sehr erfreut, dass man hier kein Knöllchen kriegt“, stellte etwa Marco Valentini, Autofahrer aus der Region, laut zeit.de gegenüber der dpa fest. Er hatte sein Fahrzeug korrekt abgestellt und anschließend ein Stück Schokolade vorgefunden, das an der Windschutzscheibe seines Fahrzeuges befestigt worden war. Valentini nahm die Aktion und die erfrischend andere Sicht auf das Ordnungsamt positiv wahr und merkte an, die Sicherheitskräfte könnten die süße Bescherung seiner Ansicht nach auch an Ostern wiederholen.
Einfluss auf Parkverhalten zweitrangig
Oberbürgermeister Dieter Henle klärt über die Hintergründe der süßen Belohnung auf: „Wir wollen den Menschen in der Adventszeit zeigen, dass auch unser Ordnungsdienst mal fünfe gerade sein lässt und sechse krumm“, sagte er der dpa. Ob die kleinen Aufmerksamkeiten tatsächlich eine Verhaltensänderung der Autofahrer in Giengen an der Brenz bewirken, lässt Henle offen. Es werde keinerlei statistische Erhebung zu der Aktion umgesetzt, deren Feedback aber durchweg positiv sei.
Die schokoladige Knöllchen-Aktion wurde in diesem Jahr das erste Mal seit 2018 durchgeführt, während der Corona-Pandemie fand sie nicht statt. Bei den süßen „Strafzetteln“, die laut Henle etwa 20 Euro kosten, handelt es sich um eine private Spende des Oberbürgermeisters. Rund 1000 Knöllchen-Überraschungen lässt sich die Stadt in der Weihnachtszeit für korrekt parkende Bürger kosten.
Für den Rest des Jahres gilt: richtig parken!
Laut Ordnungsamt-Mitarbeiter Incalcaterra sei eine solche Aktion einmal im Jahr mach- und schaffbar, wobei für den Rest des Jahres gelte: „Nicht verwarnt ist gelobt genug.“ Er und seine Kollegin Wendt wollen die Autofahrer auch im kommenden Jahr dazu auffordern, sich an die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) zu halten – es sei nicht geplant, die herkömmlichen Knöllchen als Sanktionsinstrument abzuschaffen. So schwer mache es Giengen den Autofahrern auch gar nicht: „In Giengen ist kein Parkplatz gebührenpflichtig, man braucht wirklich nur die Parkscheibe einzulegen."
Süße Knöllchen auch in anderen Städten
Auch in anderen Städten jenseits vom schwäbischen Giengen werden oder wurden in der Weihnachtszeit oder zu Ostern süße Überraschungsknöllchen verteilt. In der Bundeshauptstadt Berlin etwa verteilte das Ordnungsamt Mitte in der Vergangenheit kleine Kärtchen mit Botschaften und schokoladigen Geschenken unter dem Motto: „Nicht nur sanktionieren, sondern auch Danke sagen.“
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Quellen: zeit.de, giengen.de