Handy-Blitzer-Pilotprojekt: Datenschützer äußert rechtliche Bedenken
Im Rahmen eines Handy-Blitzer-Pilotprojekts wird seit dem 1. Juni in Rheinland-Pfalz fleißig geblitzt. Bereits mehr als 40 Verkehrsteilnehmer wurden mittels der Erkennung durch die künstliche Intelligenz der sogenannten Monocam-Technik aus den Niederlanden bereits erwischt. Nach der dreimonatigen Testphase in Trier sollen die neuartigen Blitzer auch in Mainz zum Einsatz kommen. Während die Politik mit dem bisherigen Testlauf zufrieden ist, kommt von datenschutzrechtlicher Seite erste Kritik.
Was die Monocam bedenklich macht
So meldet sich nun der Landesdatenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann zu Wort. Wie der SWR berichtet, sieht dieser ein Problem darin, dass die Monocam grundsätzlich alle Autofahrer fotografiert und nicht nur Fahrer, die mit dem Handy am Steuer zugange sind. Auch wenn die Aufnahmen der nicht auffällig gewordenen Verkehrsteilnehmer nicht weiterverarbeitet würden, fehle es bislang an einem Rechtfertigungsgrund und an einer gesetzlichen Grundlage für das generelle Fotografieren.
Laut Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, so Kugelmann, läge ohne diesen Grund ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen vor. Die im Zuge des Pilotprojekts geblitzten Fahrer hätten daher gute Aussichten auf Erfolg bei einer Anfechtung der Bußgeldvorwürfe. Immerhin kann ein Handyverstoß ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro, ein bis zwei Punkten in Flensburg und einen Monat Fahrverbot nach sich ziehen.
Innenministerium kontert Datenschutzbeauftragten
Das rheinland-pfälzische Innenministerium hält dagegen. So soll Kugelmann bereits vor der Inbetriebnahme der Blitzer alle Datenschutzbedenken aus dem Weg geräumt und sein Okay für das Projekt gegeben haben. Dennoch sei man sich bewusst darüber, dass es nach der Testphase einer speziellen gesetzlichen Grundlage für den Einsatz der Monocam bedarf. Der Pilotbetrieb aber sei davon unberührt und soll dazu beitragen, die immer noch zu hohe Anzahl der Unfälle, die durch den Gebrauch des Mobiltelefons hinterm Lenkrad zustande kommen, zu minimieren.
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Quelle: swr.de